Die Grenzen der 24-Stunden-Betreuung: Ein klares Verständnis für eine bessere Pflege
Die 24-Stunden-Betreuung bietet eine wertvolle Unterstützung für pflegebedürftige Menschen und ihre Familien. Allerdings gibt es klare Grenzen dessen, was eine 24-Stunden-Betreuung leisten kann und darf. Die Einhaltung dieser Grenzen ist entscheidend, um die Würde und Rechte der Betreuungskräfte zu wahren und eine professionelle Pflege zu gewährleisten.
Grundlegende Grenzen der 24-Stunden-Betreuung
- Keine Verletzung der Menschenrechte: Verbale und körperliche Gewalt, Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung haben in der Betreuung keinen Platz.
- Keine medizinische oder invasive Pflege: Betreuungskräfte dürfen keine invasiven medizinischen Behandlungen oder pflegerischen Tätigkeiten ausführen, die eine spezifische medizinische Qualifikation erfordern, wie z.B. Wundversorgung oder die Verabreichung von Injektionen.
- Keine physiotherapeutischen Maßnahmen: Maßnahmen, die über leichte Aktivierungen hinausgehen, sind ohne entsprechende Qualifikation nicht gestattet.
- Klare Arbeitszeiten und Ruhezeiten: Die Arbeitszeiten müssen klar definiert sein, mit festgelegten Ruhezeiten, um Überarbeitung zu vermeiden. Bereitschaftszeiten müssen ebenfalls eindeutig geregelt sein.
- Keine schweren körperlichen Arbeiten: Großeinkäufe zu Fuß über lange Strecken, Reparaturen, Fensterputzen und Gartenarbeit überschreiten die Aufgaben einer Betreuungskraft.
- Kein Krankentransport oder administrative Kontrolle: Betreuungskräfte sollten nicht für Krankentransporte oder die administrative Verwaltung der Pflegesituation verantwortlich sein.
- Adäquates Wohn- und Arbeitsumfeld: Betreuungskräfte benötigen ein eigenes adäquates Wohnumfeld und sollten freien Zugang zu sanitären Anlagen und der Küche haben. Kost und Logis sollten frei und den Ernährungsvorlieben der Betreuungskraft angepasst sein.
- Betreuungskräfte sind keine Diener: Es ist wichtig, dass Betreuungskräfte respektvoll behandelt werden und nicht als Leibeigene oder Diener angesehen werden.
Bedeutung der Einhaltung dieser Grenzen
Die strikte Einhaltung dieser Grenzen schützt nicht nur die Betreuungskräfte vor Ausbeutung und Überforderung, sondern stellt auch sicher, dass die Pflegebedürftigen eine qualitativ hochwertige und ethisch verantwortungsvolle Betreuung erhalten. Es ist entscheidend, dass Vermittlungsagenturen, Pflegebedürftige und ihre Familien gemeinsam daran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen, das diese Standards fördert und aufrechterhält.
Fazit
Die 24-Stunden-Betreuung ist eine wertvolle Unterstützung, die jedoch klare Grenzen hat. Die Achtung und Einhaltung dieser Grenzen sichert eine nachhaltige und respektvolle Pflegebeziehung. Es ist die Verantwortung aller Beteiligten, sich dieser Grenzen bewusst zu sein und sie zu respektieren, um das Wohlergehen und die Rechte aller zu schützen.
